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Auszug aus der Chronik Der Freiwilligen Feuerwehr Sautens Im Frühjahr 1895 wurde unter dem Damaligen Vorsteher Josef Parth ( Grazn ) die Freiwillige Feuerwehr Sautens ins Leben gerufen.
Am 16. Juni 1895 wurden die Statuten vom Vorsteher genehmigt, und mit 29. Juni 1895 unter der Aktenzahl 16479 der K.u. K. Statthalterei für Tirol und Vorarlberg in Innsbruck die rechtlichen Voraussetzungen bescheinigt.

Gründungsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Sautens.

  • Thomas Strigl
  • Johann Höllrig
  • Johann Hackl "Gorls"
  • Nikolaus Strigl "Klasn"
  • Alois Parth
  • Hugo Oberhofer
  • Adolf Pohl
  • Tobias Maurer
  • Mathias Strigl
  • Johann Tobias Köll
  • Alois Pohl

Groß waren die Opfer aus der Gesamtbevölkerung und groß war auch der Idealismus der einzelnen Männer, der aufgebracht werden musste,
um eine Organisation ins Leben zu rufen, welche darauf ausgerichtet ist, dem Nächsten in seiner Not, organisiert und daher wirkungsvoll, Hilfe zu gewähren.
Zum ersten Kommandanten der neugegründeten Feuerwehr Sautens wurde Thomas Strigl gewählt. Übrigens beschloss im Gründungsjahr der Feuerwehr der Tiroler Landtag den Bau einer Straße durch das Ötztal. Im Jahr 1897 gab es in Sautens 160 Häuser und 87 Landwirtschaftliche Betriebe. Zum Vergleich sind im Jahr 2007 ins Sautens 400 Wohnhäuser und 2 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe registriert. Leider sind aus diesen Anfangszeiten praktisch keine Unterlagen auffindbar bzw. vorhanden, woraus deutlich sichtbar ist, dass jene Männer der ersten Stunde
mit anderen Sorgen und Mühen zu kämpfen hatten. Eine Investition ersten Ranges war wohl die Anschaffung der alten Handpumpe.
Es konnten keine konkreten Daten über diese, damals sicherlich sensationelle Anschaffung gemacht werden.
Auf Grund von verschiedenen, übereinstimmenden Aussagen älterer Feuerwehrkameraden war diese Handpumpe bei deren Eintritt in die Feuerwehr Anfang der 20er Jahren bereits in Verwendung.

Hermann Saurer, Gastwirt in Sautens, leistete für den Aufbau Feuerwehr Außergewöhnliches. Seine Kommandantschaft dauerte von 1914 bis 1937.
Wichtige Neuerungen und Anschaffungen fielen in diese Zeit. Neben den Protokollen und Namenslisten werden auch soziale Einrichtungen, wie z.B. der Sterbefonds, welcher bis 1961 aufrecht blieb, ins Leben gerufen.

Die Freiwillige Feuerwehr Sautens verfügte 1914, beim Ausbruch des verheerenden Weltkrieges, über einen Stand von 49 Mann.
Die meisten Feuerwehrkameraden mussten zum Kriegsdienst einrücken und viele kamen nicht mehr zurück.
Einer Mitgliederliste aus dieser Zeit entnehmen wir, dass 10 Frauen auf Kriegsdauer zur Freiwilligen Feuerwehr verpflichtet wurden, damit Ordnung Einrichtungen
weitergeführt werden konnte. Im Sautner Heimatbuch ist als erste Erwähnung einer Feuerwehr angeführt, dass bereits im Jahr 1839 die „ Feuerwehrspritzenkammer „
Im Widum als Speiskammer für den Geistlichen umgebaut wurde.

Aus den schwierigen Nachkriegsjahren können einige wesentliche Punkte Aufgezeigt werden:

  • 1920 – 25jähriges Gründungsfest
  • 1923 – Beschluss des Ausschusses, dass für die Zukunft kein Mitgliedbeitrag mehr eingehoben wird, jedoch jeder Haushalt, welcher keinen Feuerwehrmann stellt, einen Beitrag zu leisten hat.
  • 1923 – wird anlässlich der Glockenweihe von der Freiwilligen Feuerwehr eine Patenstelle übernommen.


Unter Bürgermeister Leonhard Ennemoser und Kommandant Hermann Saurer wurde der Bau eines neuen Gerätehauses angeregt.
Die bisherigen Unterbringungsmöglichkeiten der Gerätschaften war mündlichen Überlieferungen zufolge, ein Wagenschuppen in einem Obstgarten und ein Teil in der alten Sennerei.

Das neue Gerätehaus wurde von Zimmermeister Martin Parth erbaut und 1928 feierlich eingeweiht. Aus diesem Grund wurde in diesem Jahr der Bezirksfeuerwehrtag in Sautens abgehalten.

Ein Mitgliederverzeichnis aus dem Jahr 1928.





Urkunde über den Bau des feuerwehr- Magazins 1928





1936 betreibt die Gemeinde den Bau eines Löschwasserbehälters im Bereich der heutigen Volkschule. Dieser wird in Ernstfällen bis in die heutige Zeit immer wieder verwendet.
Im Jänner 1937 wurde Hugo Oberhofer zum Nachfolger von Hermann Saurer gewählt. Saurer wird zum Ehrenhauptmann ernannt.
Ab 1942 stand Hermann Höllrigl der Freiwilligen Feuerwehr Sautens als Kommandant vor. Er wurde kurzfristig von Josef Strigl (Wagners) abgelöst.

In den beginnenden Fünfziger Jahren traten Veränderungen hinsichtlich Ausbildung und technischer Ausrüstung ein.
An der Landesfeuerwehrschule in Innsbruck wurden die ersten Lehrgangsteilnehmer aus Sautens ausgebildet.
Leistungsfähigere Motorspritzen wurden erprobt und schließlich eine 800 l Rosenbauer im Oktober 1950 in Dienst gestellt.
Wenige Jahre später wurde eine neue Sirene installiert. Sogar an den Neubau eines Gerätehauses wurde gedacht.

Mit dem Bau der neuen Brücke und Zufahrtstraße nimmt auch Sautens am allgemeinen Aufschwung der Wirtschaftsentwicklung teil.
Der Neubau der Wasserleitung im Jahre 1961 von Pirchhof bis zum Vorderrain brachte auch für die Feuerwehr erhebliche Vorteile.
Endlich können die Hydranten entsprechend genutzt werden. Einen weiteren Fortschritt stellt die Anschaffung eines neuen Anhängers dar.
Der Stand an aktiven Mitgliedern in den beginnenden sechziger Jahren lag bei 45 Mann.

Im Dezember 1962 übernahm Johann Parth die Führung der Feuerwehr.
Im Ausbildungsbereich ist jene Zeit besonders durch die Einführung der Leistungsbewerbe zu erwähnen.
Der 1. Tiroler Landesfeuerwehrbewerb wurde am 12. und 13. Oktober 1963 in Silz durchgeführt.

1965 übernahmen Ewald Strigl und Walter Grüner die Kommandantenstellen. Schulung und Ausbildung wurden von beiden immer als vorrangig bezeichnet.
Sie gingen den Kameraden mit gutem Beispiel voran und holten erstmalig das Leistungsabzeichen in Gold nach Sautens.

1968 – 69 wurde an Stelle des bestehenden Gerätehauses ein neues erbaut und eingeweiht. Gleichzeitig wurde auch das erste Löschfahrzeug (Opel Blitz) seiner Bestimmung übergeben.

Im Jahre 1971 wurde für unsere Wehr eine kostbare Fahne angeschafft, wobei Frau Katherina Kolednik die Patenschaft übernahm.

Seit 1975 verbindet die Feuerwehr Batzenhofen mit uns mehr als gegenseitige Gastfreundschaft, die bei den vielen gegenseitigen Besuchen immer wieder aufs neue hervorgehoben und bestätigt wurde.

1979 fand ein Kommandantenwechsel statt. Albin Gritsch und Josef Santer übernahmen die Führung.
Eine Fortführung der Ausbildung und nach Möglichkeit immer wieder Anpassung an den neuesten Stand der technischen Entwicklung sind die vordringlichen Anliegen der Kommandanten.
So werden immer wieder Kurse und Bewerbe beschickt. Gebhart Rettenbacher errang das Leistungsabzeichen in Gold.
Die Ausrüstung und Schlagkraft wurde durch den Ankauf einer Rosenbauer Motorspritze, eines Schaumlöschgerätes und der Erneuerung der gesamten Funkgeräte erhöht.
1979 erfolgte auch die Ausrüstung und Aufstellung von Atemschutztruppen.

Von 1983 – 1988 waren Gebhart Rettenbacher und Josef Santer die Kommandanten der Feuerwehr Sautens,
ab 1988 leiten Gebhart Rettenbacher und Herbert Strigl die Freiwillige Feuerwehr Sautens.

1985 erfolgt der Bau des heutigen Gerätehauses. Im Rahmen der 90- Jahrfeier konnte das Gerätehaus bereits bezogen werden.
Der technische Ausrüstungsstand wurde durch das gleichzeitig neuerworbene Tanklöschfahrzeug optimal ergänzt.



1993 qualifizierte sich die damalige Bewerbsgruppe 1 zum Bundeswettbewerb und erreichte den 85. Rang der besten Feuerwehren Österreichs.

1995 kann anlässlich des Bezirksnassbewerbes mit 100 Jahr Feier ein Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung (LFA-B) eingeweiht werden.
Die FFS übernimmt dadurch die Zuständigkeit für Verkehrsunfälle in gesamten vorderen Ötztal sowie der Straße ins Kühtai und es beginnt somit ein neues Zeitalter für die FFS.

1998 übernehmen Richard Prantl und Herbert Brugger die Kommandantschaft.Unter ihrer Führung wird die Jugendfeuerwehr gegründet und der 2. Tiroler Jugendfeuerwehrbewerb in Sautens abgehalten.

2001-2003 leiten Herbert Schreier und Herbert Brugger die Geschicke der FFS. Den aktiven Mannschaftsstand zu erhöhen, die Kameradschaft zu fördern sowie die Schlagkraft wochentags sicherzustellen hat für beide oberste Priorität.

2003-2008 wird die Feuerwehr von Herbert Schreier und Fredi Thaler geleitet. Diese Jahre sind besonders durch mehrere Großveranstaltungen zu erwähnen,
die zum Teil erstmals mit anderen Vereinen / Institutionen gemeinsam durchgeführt werden.So wird mit Gemeinde und Bergrettung die Kalkofenanlage mit Wasser und Strom erschlossen,
der Kalkofen, Brotbackstube, Bar und Bühne errichtet und das erste Kalkbrennen durchgeführt.

2005 wird mit der Schützenkompanie das Ötztaler Schützenbatallionsfest mit Feuerwehr-Nassleistungsbewerb durchgeführt.

2006 wird die FFS mit der ehrenvollen Aufgabe betraut den Bezirks-Nassleistungsbewerb durchzuführen.
Zu diesem Festanlass 111 Jahre Feuerwehr Sautens kann ein neues Löschfahrzeug seinen Bestimmungen übergeben werden und das erste Fahrzeug (Opel Blitz Bj. 1968) nach 38 Jahren abgelöst werden.

Seit März 2008 wird die Feuerwehr Sautens von Herbert Lutz und Fredi Thaler geleitet.